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Usability-Tests: Deine Schritt-für-Schritt-Einführung

In den folgenden Kapiteln erfährst du, was Usability-Tests für Websites sind, welche Vorteile sie bringen, welche Methoden es gibt – und wie du damit starten kannst.

Letzte Aktualisierung

9 Okt 2023

Lesezeit

7 Min.

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Starte noch heute mit Usability-Testing

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Bei Usability-Tests geht es darum, echte Menschen mit einer Website, einer App oder einem anderen Produkt, das du entwickelt hast, interagieren zu lassen und ihr Verhalten und ihre Reaktionen darauf zu beobachten. Egal, ob du mit Session Recordings anfängst oder ein Usability-Labor mit Eye-Tracking-Tools zur Blickverlauf-Messung mietest, Usability-Tests sind ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass du deinen Nutzenden eine effektive, effiziente und angenehme User Experience bietest.

Im ersten Kapitel dieses Leitfadens behandeln wir folgende Fragen:

In den folgenden Kapiteln geht es um die verschiedenen Testmethoden, die Usability-Fragen, die du mit ihnen beantworten kannst, die Durchführung von Usability-Tests und die Analyse und Auswertung deiner Testergebnisse. Zum Schluss findest du 12 Checklisten und Vorlagen, die dir helfen, Usability-Tests durchzuführen, sowie die besten Usability-Tests-Tools.

Was sind Usability-Tests?

Usability-Tests sind eine Methode, um die Funktionalität einer Website, einer App oder eines anderen digitalen Produkts zu testen, indem man Nutzenden bei der Ausführung verschiedener Aufgaben zusieht. Die Testpersonen werden meist von User-Research-Expert:innen beobachtet, die für ein Unternehmen arbeiten – entweder bei einem persönlichen Treffen oder, was häufiger vorkommt, bei einer virtuellen Usability-Testsitzung.

Ziel von Usability-Tests ist es, Hindernisse und Probleme in der Customer Journey aufzudecken, um die User Experience und Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Bei der Usability-Evaluation geht es darum, die praktische Funktionalität des Produkts zu bewerten, d. h. wie effizient Nutzende ein vorher festgelegtes Ziel erreichen.

(Hinweis: Wenn alle Testaktivitäten auf einer Website stattfinden, können die Begriffe „Usability-Tests“ und „Website-Usability-Tests“ synonym verwendet werden, was wir im weiteren Verlauf dieses Kapitel tun werden).

💡Wusstest du, dass es verschiedene Arten von Usability-Tests gibt?

  • Moderierte Usability-Tests: Ein:e Moderator:in führt die Teilnehmenden in den Test ein, beantwortet ihre Fragen und stellt Zusatzfragen.

  • Unmoderierte Usability-Tests: Die Teilnehmenden führen den Test ohne direkte Aufsicht durch, meist mithilfe eines Skripts.

  • Remote Usability Testing (aus der Ferne): Die Teilnehmenden (und die Usability-Expert:innen bei moderierten Usability-Tests) führen den Test online oder manchmal auch per Telefon durch.

  • Usability-Tests vor Ort: Die Teilnehmenden und Forschenden befinden sich am selben Ort.

Mit Hotjar Engage kannst du moderierte Usability-Tests mit deinen eigenen Nutzenden oder Testpersonen aus unserem Pool von über 175.000 Teilnehmenden durchführen.

Was ist der Unterschied zwischen Usability-Tests und User-Tests?

Obwohl die Begriffe oft synonym verwendet werden, unterscheiden sich Usability-Tests und User-Tests in ihrem Umfang.

Beide sind jedoch Teil von UX-Tests – einem umfassenderen Ansatz, der darauf abzielt, die User Experience an jedem Berührungspunkt zu analysieren. Dazu gehören, wie Nutzende die Leistung eines digitalen Produkts oder Services wahrnehmen, ihre emotionale Reaktion, der wahrgenommene Nutzen und die Zufriedenheit mit dem UX-Design sowie der Gesamteindruck von Unternehmen und Marke.

User-Tests oder Benutzertests sind eine Forschungsmethode, bei der echte Menschen ein Produkt oder einen Service bewerten, während ihre Interaktionen beobachtet werden und Feedback eingeholt wird.

Im Vergleich zu Usability-Tests geben User-Tests Aufschluss darüber:

  • woran die Nutzenden denken, wenn sie dein Produkt oder deinen Service nutzen;

  • wie sie dein Produkt oder deinen Service wahrnehmen;

  • welche Bedürfnisse Nutzende haben.

Usability-Tests hingegen haben einen gezielteren Ansatz, indem sie Fragen beantworten wie:

  • Gibt es Bugs oder andere Fehler, die die UX beeinträchtigen?

  • Können die Nutzenden ihr Vorhaben effizient erledigen?

  • Verstehen sie, wie sie auf der Website navigieren können?

Warum sind Usability-Tests wichtig?

Usability-Tests werden von echten Nutzenden durchgeführt, um Probleme aufzudecken, die Personen, die mit einer Website vertraut sind, nicht mehr erkennen können. Durch ihre Nähe zum Produkt und ihr fundiertes Wissen können Designer:innen, Marketing-Expert:innen und Produktverantwortliche die Probleme einer Website leicht übersehen.

Wenn du neue Nutzende zum Testen deiner Website einlädst und/oder beobachtest, wie die Menschen sie bereits nutzen, kannst du feststellen, ob deine Besuchenden:

  • verstehen, wie deine Website funktioniert, und sich verirren und stecken bleiben;

  • wichtige Aktionen ausführen können;

  • auf Usability-Probleme oder Bugs stoßen;

  • eine zielgerichtete und effiziente Erfahrung machen;

  • andere Probleme mit der Benutzerfreundlichkeit bemerken.

Diese Art der User Research ist bei neuen Produkten oder Design-Updates besonders wichtig: Ohne sie kann es passieren, dass du dich beim UX-Design auf Dinge konzentrierst, die nur deine Teammitglieder verstehen und deine Zielgruppe nicht.

Ich setze Usability-Tests ein, wenn ich mich als Designerin selbst überprüfen will. Manchmal spreche ich Entwürfe mit meinem funktionsübergreifenden Team oder dem Design-Team durch und wir haben alle widersprüchliches Feedback. Das Problem ist, dass wir nicht immer unsere Nutzenden sind, sodass es schwer ist, sich auf die beste Vorgehensweise zu einigen. 

Usability-Tests helfen uns dabei, herauszufinden, ob die Benutzerfreundlichkeit eines vorgeschlagenen Designs den grundlegenden Erwartungen entspricht. Das ist eine großartige und schnelle Möglichkeit, um das Risiko von Investitionen in eine technische Entwicklung zu verringern.

Außerdem überarbeite ich Designs gerne, wenn wir mehr und mehr Informationen erhalten. Usability-Tests sind also eine gute Möglichkeit, schnell voranzukommen und dabei nicht zu viele Dinge kaputtzumachen.

Julia Feld
Head of Product Design bei Babbel

Die 8 wichtigsten Vorteile von Usability-Tests für Websites

Deine Website kann von Usability-Tests profitieren, egal wo sie sich im Entwicklungsprozess befindet – vom Prototyping bis hin zum fertigen Produkt. Du kannst die User Experience auch weiterhin testen, wenn du dein Produkt im Laufe der Zeit überarbeitest, verbesserst oder einen Relaunch planst.

Usability-Tests mit echten Nutzenden helfen dir dabei:

  • Deinen Prototyp zu validieren. Beziehe die Nutzenden schon in den frühen Phasen des Entwicklungsprozesses mit ein und teste, ob sie auf Probleme stoßen, bevor du dich auf ein endgültiges Produkt festlegst. Begegnen sie irgendwelchen Bugs? Verhält sich deine Website oder dein Produkt wie erwartet, wenn die Nutzenden damit interagieren? Tests mit einem Prototyp können dein Konzept bestätigen und dir dabei helfen, neue Funktionen zu planen, bevor du viel Geld in die Entwicklung einer kompletten Website steckst.

  • Sicherzustellen, dass dein Produkt die Erwartungen erfüllt. Sobald dein Produkt fertiggestellt ist, solltest du die User Experience erneut testen, um sicherzustellen, dass alles so funktioniert, wie es geplant war. Wie sieht es mit User Behavior (Nutzerverhalten) und Benutzerfreundlichkeit aus? Fehlt noch etwas auf dem User Interface (UI/Benutzeroberfläche)?

  • Probleme mit komplexen Abläufen zu identifizieren. Wenn es auf deiner Website Funktionen gibt, bei denen die Nutzenden mehrere Schritte ausführen müssen (z. B. beim Check-out einer E-Commerce-Website oder eines Online-Shops), führe Usability-Tests durch, um sicherzustellen, dass diese Prozesse so einfach und intuitiv wie möglich sind.

  • Andere Datenpunkte zu ergänzen und zu beleuchten. Usability-Tests können Erklärungen für Daten liefern, die mit anderen Methoden gesammelt wurden: Deine Funnel-Analyse könnte dir zeigen, dass Besuchende deine Website verlassen, und die Durchführung von Usability-Tests kann die zugrundeliegenden Probleme von Seiten mit einer hohen Exit-Rate aufzeigen.

Kleinere Fehler aufzuspüren. Usability-Tests können nicht nur umfassende Usability-Probleme aufdecken, sondern auch kleinere Fehler. Ein frischer Blick erkennt mit größerer Wahrscheinlichkeit kaputte Links, Website-Fehler und grammatikalische Probleme, die übersehen wurden. Usability-Tests können auch die Korrekturen validieren, die nach der Identifizierung dieser Fehler vorgenommen wurden.

💡Profi-Tipp: Aktiviere das Konsolen-Tracking in Hotjar und filtere die Session Recordings nach „Fehler“, um die Sitzungen von Nutzenden zu beobachten, die einen JavaScript-Fehler hatten.

Öffne die Konsole des Recording-Players, um herauszufinden, woher das Problem kommt, behebe es und führe einen Usability-Test durch, um die Lösung zu überprüfen.

  • Dein Einfühlungsvermögen zu trainieren. Es kommt häufig vor, dass Leute, die an einem Projekt arbeiten, einen Tunnelblick auf ihr Produkt entwickeln und vergessen, dass sie über zusätzliches Wissen verfügen, das typische Website-Besuchende vielleicht nicht haben. Usability-Tests sind hilfreich, um dich in die Menschen hineinzuversetzen, die deine Website nutzen und nutzen werden, und die Dinge aus ihrer Perspektive zu betrachten.

  • Grünes Licht für Veränderungen zu bekommen. Es ist eine Sache, über ein Problem auf der Website Bescheid zu wissen, aber eine andere, mit eigenen Augen zu sehen, wie Nutzenden damit zu kämpfen haben. Wenn etwas offensichtlich von Nutzenden missverstanden wird, möchte man das Problem natürlich beheben. Kurze Clips mit den Ergebnissen von Usability-Tests können sehr überzeugend sein, wenn es darum geht, sich für Veränderungen in deinem Unternehmen einzusetzen.

  • Für eine bessere User Experience zu sorgen. Eine gute Customer Experience (Kundenerlebnis) ist für ein erfolgreiches Produkt unerlässlich. Usability-Tests können dir helfen, Probleme zu erkennen, die sonst nicht aufgedeckt würden, und ein Produkt zu entwickeln, das so benutzerfreundlich wie möglich ist.

Was Usability-Tests nicht sind

Es gibt verschiedene UX-Tools und User-Tests, die dabei helfen, die Customer Experience zu verbessern, die aber nicht wirklich als „Usability-Tests“ bezeichnet werden können, weil sie nicht speziell die Funktionalität eines Produkts bewerten:

  • A/B-Testing: A/B-Tests sind eine Möglichkeit, mit mehreren Versionen einer Webseite zu experimentieren, um zu sehen, welche am effektivsten ist. Sie können zwar verwendet werden, um Änderungen auf Basis von User-Tests zu bewerten, sind aber kein Usability-Test-Tool.

  • Fokusgruppen: Fokusgruppen sind eine Art von User-Test, bei dem UX-Research-Expert:innen eine Gruppe von Menschen zusammenbringen, um ein bestimmtes Thema zu diskutieren. Meistens geht es darum, mehr über die Meinung der Menschen über ein Produkt oder einen Service zu erfahren, nicht darum, zu testen, wie sie es nutzen.

  • Umfragen: Du kannst Umfragen verwenden, um die User Experience zu untersuchen. Da du die Besuchenden dabei aber nicht in Aktion beobachten kannst, gelten Umfragen nicht als Usability-Tests, obwohl sie in Verbindung mit einer Website-Usability-Umfrage verwendet werden können.

  • Heatmaps: Heatmaps stellen visuell dar, wie Nutzende mit einer Seite interagieren, indem sie die „heißesten“ (am meisten genutzten) und die „kühlsten“ (am wenigsten genutzten) Teile zeigen. Mit Klick-, Scroll- und Move-Heatmaps kannst du sehen, wie Nutzende allgemein mit einer Website interagieren, aber sie sind technisch gesehen keine Usability-Tests.

  • Benutzerakzeptanz-Tests: Das ist oft die letzte Phase beim Software-Testing, in der Testpersonen bestimmte Schritte durchlaufen, um sicherzustellen, dass die Software richtig funktioniert. Dabei geht es um einen technischen QA-Test (Quality Assurance/Qualitätssicherung), nicht darum, ob das Produkt benutzerfreundlich und effizient ist. 

  • Interne Usability-Tests: Die Mitarbeitenden deines Unternehmens testen wahrscheinlich ständig Software, aber das sind keine Usability-Tests. Mitarbeitende sind grundsätzlich voreingenommen und können daher keine so ehrlichen Ergebnisse liefern wie echte Nutzende.

So kannst du anfangen

Die Benutzeroberfläche deiner Website sollte übersichtlich und einfach zu bedienen sein. Usability-Tests sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, müssen die Tests jedoch korrekt durchgeführt werden – du solltest du die normalen Nutzungsbedingungen genau reproduzieren.

Eine der einfachsten Möglichkeiten, mit Usability-Tests zu beginnen, sind Session Recordings. Damit kannst du beobachten, wie Besuchende auf deiner Website navigieren und so die bestmögliche User Experience schaffen.

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Häufig gestellte Fragen zu Usability-Tests